Flugplatz Cottbus

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KoordinatenN514606 E0141737 (WGS84) Google Maps
HNN 67 m
Ehemalige DDRBezirk Cottbus
BundeslandBrandenburg
Location indicatorETCB (198x), EDPC, ETHT
Airfield Id2060
Karte mit Lage Flugplatz Cottbus
Deutschland im Kalten Krieg Karte

Lage Flugplatz

Nordwestliche Stadtgrenze von Cottbus, Ernst-Heilmann-Weg

1920er/1930er Jahre

Nutzung

Verkehrsflughafen bis 1933, danach Militärflugplatz.

Unternehmer

Magistrat der Stadt Cottbus, Cottbus.

Verwalter

Magistrat der Stadt Cottbus (Grundstücksverwaltung), Inspektor Schierbaum, Cottbus.

Verkehrsgesellschaften / Fluggesellschaften

Deutsche Luft Hansa A. G., Flugleitung Cottbus, Drahtanschrift: Lufthansa Cottbus.

Situation

Karte Flugplatz Cottbus 1929
Der Flugplatz auf einer Karte im Luftfahrthandbuch 1929

Übersicht

Flugplatz Cottbus, 1929
Flugplatzkarte 1929
Luftbild Flugplatz Cottbus
Luftbild ca. 1929 - Blickrichtung Westen

Kennzeichen des Flughafens bei Tag

Im Rollfeld weißer Landekreis mit Rauchofen. Landezeichen liegt ständig aus; Windsack vorhanden. Im Osten rot-weiße Masten der Spreewaldbahn; am Hallentor und auf dem Hallendach die Aufschrift "Cottbus", auf dem Dach außerdem großer Nordpfeil. Rollfeldgrenze durch rot-weiße Tafeln und rote Fahnen bezeichnet.

Kennzeichen des Flughafens bei Nacht

Keine ständige Nachtbefeuerung. Auf Anforderung bei Polizeiflugwache Landefeuer aus grünen, weißen und roten Feuern in Reihe parallel der Windrichtung. Es ist von grün über weiß auf rot hin, rechts der Reihe zu landen. Der 2,2 km südöstlich des Rollfeldes liegende Bahnhof Cottbus ist stets gut erkennbar.

Start- und Landebahnen

Gute Grasnarbe. Kleinste Rollfeldlänge 600 m in Ost-West-Richtung.

Hallen / Hangars

1 Flugzeughalle 35 x 25 m. Torweite 33 x 7 m.

Werkstätten

Enthalten Einrichtungen für größere Reparaturen, Schweißanlage etc., Ersatzteile für BMW-Motoren und Spezialwerkzeug für Siemens-Motoren vorhanden.

Betriebsstoffanlagen

Für je 5000 l Benzin und Benzol. Einheitsbetriebsstoff der Deutschen Luft Hansa stets vorrätig.

Gleisanschluss

Zum Verladen von Flugzeugen und Motoren vorhanden.

Erste Hilfe bei Unglücksfällen

Tragbahre und Verbandzeug vorhanden. Unfallwache und Krankenwagen durch Fernsprecher jederzeit erreichbar. Nächster Arzt in Cottbus (2,5 km Entfernung).

Zoll, Post, Paßstelle

Post-Hilfsstelle mit Fernsprecher vorhanden. Paß-Kontrolle durch Polizeiflugwache.

Unterbringung von Fluggästen

In der Stadt.

Verbindungen

Kein Zubringerdienst. Kraftdroschken auf Anruf jederzeit zu erhalten. Kleinbahnhof in der Nähe.

Flugplan

Sommer 1928

Der Flugplan für den Sommer 1928 weist folgende Linienflüge aus:
(Tage: 1=Montag ... 7=Sonntag)
158: Cottbus - Halle/Leipzig (Schkeuditz)
  • Deutsche Luft Hansa A.G.:
    123456– | Cottbus 08:00 - 09:15 Halle/Leipzig
  • Deutsche Luft Hansa A.G.:
    123456– | Halle/Leipzig 15:55 - 17:10 Cottbus
160: Breslau (Gandau) - Riesengebirge/Hirschberg - Görlitz - Cottbus - Berlin (Tempelhof)
  • Deutsche Luft Hansa A.G.:
    123456– | Breslau 06:00 - 06:45 Riesengebirge/Hirschberg 06:55 - 07:25 Görlitz 07:35 - 08:15 Cottbus 08:25 - 09:15 Berlin
  • Deutsche Luft Hansa A.G.:
    123456– | Berlin 15:55 - 16:45 Cottbus 16:55 - 17:35 Görlitz 17:45 - 18:15 Riesengebirge/Hirschberg 18:25 - 19:10 Breslau
Abflüge und Ankünfte nach Uhrzeit
TageZeitAbf/AnkRouteFluggesellschaftFlugzeugtypnach/von
123456–08:00Abf158Deutsche Luft Hansa A.G.Halle/Leipzig
123456–08:15Ank160Deutsche Luft Hansa A.G.Breslau - Riesengebirge/Hirschberg - Görlitz
123456–08:25Abf160Deutsche Luft Hansa A.G.Berlin
123456–16:45Ank160Deutsche Luft Hansa A.G.Berlin
123456–16:55Abf160Deutsche Luft Hansa A.G.Görlitz - Riesengebirge/Hirschberg - Breslau
123456–17:10Ank158Deutsche Luft Hansa A.G.Halle/Leipzig

Im Zweiten Weltkrieg

Nutzung

Fliegerhorst der Luftwaffe.

Situation

Der Fliegerhorst Cottbus im Zweiten Weltkrieg auf einer Karte 194x
Der Fliegerhorst Cottbus im Zweiten Weltkrieg auf einer US-Karte aus dem Jahr 194x
Quelle: McMaster University Library Digital Archive, License: Creative Commons Attribution-NonCommercial 2.5 CC BY-NC 2.5 CA

Im Kalten Krieg

Nutzung

Flugplatz der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung (LSK/LV) der NVA, bis 1982 belegt durch das Jagdgeschwader 1 (JG-1), das auf den Flugplatz Holzdorf verlegte. Anschließend Basis des Kampfhubschraubergeschwaders 3 (KHG-3) der NVA-Landstreitkräfte. Der Flugplatz hatte in der NVA die Nummer 2060.

1960er Jahre

Übersicht

Flugplatz Cottbus auf einem Satellitenbild 1968
Der Flugplatz Cottbus auf einem US-Satellitenbild vom 09.05.1968 - Der östliche Teil des Platzes ist unter einer Wolke verhüllt. Im Nordwesten und Südosten sind zahlreiche Splitterschutzboxen sichtbar.
Quelle: U.S. Geological Survey
Nordwest-Teil Flugplatz Cottbus
Vergrößerung: Nordwesten
Quelle: U.S. Geological Survey
Flugplatz Cottbus: Nord-Teil
Vergrößerung: Norden
Quelle: U.S. Geological Survey

1970er Jahre

Situation

Der Flugplatz Cottbus auf einer Karte 1972
Der Flugplatz Cottbus auf einer Karte des US-Verteidigungsministeriums aus dem Jahr 1972
Quelle: ONC E-2 (1972), Perry-Castañeda Library Map Collection, University of Texas at Austin

Übersicht

Flugplatz Cottbus auf einem Satellitenbild 1970
Der Flugplatz Cottbus auf einem US-Satellitenbild vom 25.11.1970
Quelle: U.S. Geological Survey
Westliches Ende der Landebahn
Westliches Ende der Landebahn
Quelle: U.S. Geological Survey
Nordwestlicher Dezentralisierungsraum
Nordwestlicher Dezentralisierungsraum
Quelle: U.S. Geological Survey
Vorfeld
Vorfeld
Quelle: U.S. Geological Survey
Südöstlicher Dezentralisierungsraum
Südöstlicher Dezentralisierungsraum
Quelle: U.S. Geological Survey

Funkfeuer

Angaben für die 1970er Jahre:
  • FFF 26: 321 "MR"
  • NFF: 639 "M"

Einheiten

1970er: JG-1

1980er und frühe 1990er Jahre

Start- und Landebahnen

Angaben für das Jahr 1990:
  • 08/26: 2360 x 60 Beton/Bitumen
  • 08/26: 2200 x 35 Gras südlich der befestigten Bahn
Die Höhen der Schwellen über NN betrugen: Schwelle Ost 65 m und Schwelle West 69 m.

Funkfeuer

Angaben für das Jahr 1990:
  • FFF 26: 505.5 "MR", 4400 m
  • NFF 26: 1030.5 "M", 1020 m
  • FFF 08: 495 "RM", 3480 m
  • NFF 08: 1030.5 "R", 880 m
Die Kennungen wurden wie im Warschauer Pakt üblich aus dem ersten und letzten Buchstaben des Rufzeichens (MONTUR) abgeleitet.

Flugfunk

Das Rufzeichen des Platzes war MONTUR (bekannt für die 1970er und 1980er Jahre).
Flugleiter MONTUR-START 133,5 (K-7), 124,0 (K-1)

Telefon

Der Flugplatz war erreichbar über das Sondernetz/Stabsnetz S1 unter der Nummer 9445. Der Tarnname war "Glasfaser" (bekannt für 1990).

Karten

Nachfolgende Karten stammen aus dem 'Verzeichnis 012 - Flugnavigationsinformationen der Flugplätze der NVA und der Grenztruppen der DDR' aus dem Jahre 1989. Das Dokument war 'Geheime Verschlußsache' (GVS C1 184 400).
DDR-Luftstraßen
Lage des Flugplatzes. Der Meldepunkt KOBUS befand sich auf der Luftstraße A4 unmittelbar östlich des Flugplatzes.
Abflugstrecken
Abflugverfahren vom Flugplatz auf die Luftstraße A4 in nördliche und südliche Richtung.
OSP-Anflug 258
OSP-Anflug (NDB) in Hauptlanderichtung 258°
OSP-Anflug 078
OSP-Anflug (NDB) in Nebenlanderichtung 078°
Flugplatzkarte Cottbus
Flugplatzkarte. Der Platz lag am nordwestlichen Rand von Cottbus.

Einheiten

1990: KHG-3: Mi-8TB, Mi-24D (PF 13050)
HSFA-103: Mi-2, Mi-9 (PF 13042)
VFK-1: An-2, Z-43 (PF 44117)

Liegenschaften

NVA-Objekt 06/006
Dabei steht die 06 für den Bezirk Cottbus. Die 006 ist eine laufende Nummer innerhalb des Bezirks.

Einrichtungen

Es gab einen Eisenbahnanschluss, der vom Süden aus Richtung Bahnhof Cottbus durch die Pappelallee führte und ungefähr auf Höhe der östlichen Landebahnschwelle auf das nördliche Flugplatzgelände schwenkte.

Heute

Nutzung

Nach der Wende wurde der Flugplatz von Heeresfliegern der Bundeswehr verwendet. Jetzt geschlossen. Luftfahrtmuseum.

Bilder

Nachfolgende BIlder vom Flugplatz Cottbus wurden am Tag des offenen Denkmals im Jahr 2005 aufgenommen. Sie wurden freundlicherweise von Wolfgang Heidenreich zur Verfügung gestellt, dem ich herzlich danke.
Flugleitung von vorne
Flugleitung von vorne
Flugleitung Eingang
Flugleitung Eingang
Hangar und Flugleitung
Hangar und Flugleitung
Blick in einen Hangar
Blick in einen Hangar
Gebäude der Flugleitung
Gebäude der Flugleitung
Blick auf das Vorfeld
Blick auf das Vorfeld

Links

Literatur

  • Ries, Karl; Dierich, Wolfgang: "Fliegerhorste und Einsatzhäfen der Luftwaffe" Motorbuch Verlag Stuttgart, 1993 - u.a. Alliierte Planskizze aus dem 2. Weltkrieg

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