Typische Kanäle eines Jagdgeschwaders:
Funknetz | Bezeichnung | Frequenz | Erläuterungen |
---|---|---|---|
01 | Einheitliches Start- und Landefunknetz | 124,000 | |
02 | 1. Leitfunknetz (Geschwaderfunknetz) | Leitung durch FuTK des JG | |
03 | 1. Funknetz ZW (international) | 130,750 | |
04 | Peilfunknetz (international) | 130,000 | |
05 | Einheitliches Funknetz des ZGS | 128,500 | |
06 | 2. Leitfunknetz (Geschwaderfunknetz) | Leitung durch FuTK des JG | |
07 | Start- und Landefunknetz (Geschwaderfunknetz) | Flugleiter, Landeleiter | |
08 | 1. Funknetz ZW der Fliegerkräfte NVA | Reserve für FuN 12 | |
09 | 2. Funknetz ZW der Fliegerkräfte NVA | ||
10 | Leitfunknetz JLST (Verbandsfunknetz) | Leitung durch JLST | |
11 | Leitfunknetz JLST (Verbandsfunknetz) | Leitung durch JLST | |
12 | Funknetz taktisches Luftaufklärung | 129,250 | |
13 | 2. Funknetz des ZW (international) | 130.250 | Reserve für FuN 03 |
14 | Leitfunknetz JLST | Leitung durch JLST | |
15 | Leitfunknetz JLST (Verbandsfunknetz) | Leitung durch JLST | |
16 | 3. Funknetz ZW der Fliegerkräfte NVA (Verbandsfunknetz) | in Westrichtung | |
17 | Leitfunknetz Reserve LVD (Verbandsfunknetz) | auf Anforderung | |
18 | 1. Leitfunknetz WP 1. LVD | 134,500 | |
19 | 1. Leitfunknetz WP 3. LVD | Reserve für FuN 13 | |
20 | Internationales Notfunknetz | 121,500 | |
21 | Funknetz zur Führung über Funkfeuer | ||
22 | Funknetz zur Abstimmung Lasur | ||
23 | 1. Funknetz Lasur 1. LVD | ||
24 | 2. Funknetz Lasur 3. LVD | ||
43 | Funknetz für Kernstrahlungsaufklärung |
Abkürzungen
FuN | Funknetz |
FuTK | Funktechnische Kompanie |
JG | Jagdgeschwader |
JLST | Jägerleitstelle |
LVD | Luftverteidigungsdivision |
ZW | Zusammenwirken |
ZGS | Zentraler Gefechtsstand |
Erläuterungen
Die Gestaltung der Funknetze war offenbar stark geprägt durch die beschränkten Möglichkeiten der eingesetzten Flugfunkgeräte. Über lange Zeit waren Jagdflugzeuge mit Geräten ausgestattet, die nur das Schalten von 20 über Quarze fest vordefinierten Frequenzen erlaubten. Hier waren dann die Kanäle des eigenen Flugplatzes (K-7, K-2 und K-6) sowie zahlreiche übergreifende Funknetze eingestellt.
Das Funknetz 1 ("Kanal 1") auf der Frequenz 124,0 MHz war das "Einheitliche Start- und Landefunknetz". Es wurde auf praktisch jedem Flugplatz und jedem Gefechtsstand im Warschauer Pakt empfangen. Über diesen Kanal wurde der Flugfunk beim Anflug fremder Flugplätze geführt.
Auf den Funknetzen 2 und 6 ("Kanal 2" und "Kanal 6") arbeitete in der Regel die dem Geschwader zugeordnete Jägerleitstelle.
Das Funknetz 4 auf 130,0 MHz ("Kanal 4") war die einheitliche Frequenz für alle Peiler im Warschauer Pakt. Hier konnte der Pilot den auf vielen Flugplätzen vorhandene Peiler rufen, um Richtungsangaben anzufordern und sie zur Navigation zu nutzen. Der Peiler wurde regelmäßig beim Wetterflug überprüft.
Das Funknetz 7 ("Kanal 7") war die Arbeitsfrequenz des Flugleiters. Jeder Flugplatz hatte eine individuelle Frequenz für das FuN-7.
Die Flugfunknetze wurden als "Kanal" angesprochen. Die festgelegte Phrase für einen Frequenzwechsel war "Überfahrt" (deutsch) bzw. "Bugsier" (russisch), z.B. "Überfahrt Kanal 7"