Wittstock: Flugplatz

Wittstock/Dosse, Alt Daber, Аэродром Витшток

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KoordinatenN531208 E0123119 (WGS84) Google Maps
HNN 75 m
Ehemalige DDRBezirk Potsdam
BundeslandBrandenburg
Karte mit Lage Flugplatz Wittstock
Deutschland im Kalten Krieg Karte
Die Geschichte der Flugplätze im Kalten Krieg: Wittstock

Lage Flugplatz

5 km nordöstlich vom Stadtzentrum von Wittstock/Dosse.

Im Zweiten Weltkrieg

Nutzung

Fliegerhorst der Luftwaffe.

Situation

Flugplatz Wittstock im Zweiten Weltkrieg
Der Flugplatz Wittstock im Zweiten Weltkrieg auf einer US-Karte aus dem Jahr 1943
Quelle: McMaster University Library Digital Archive, Lizenz: Creative Commons Attribution-NonCommercial 2.5 CC BY-NC 2.5 CA

Im Kalten Krieg

Nutzung

Sowjetischer Militärflugplatz bis 1994.

1950er Jahre

Einheiten

1954
  • Stab sowjetisches nördliches Jagdflieger-Korps
  • Sowjetisches Jagdflieger-Regiment (Postfach des fliegertechnischen Einheit: PF 62 314),
  • Auf dem Flugplatz wurden insgesamt 38 (?) MiG-15/MiG-15U gezählt.
Quelle: BND/Bundesarchiv B 206/3033
(Bei den Postfachnummern können die Ziffern 3 und 5 verwechselt sein, da sie im Quelldokument schwer zu unterscheiden sind)

1960er Jahre

Situation

Flugplatz Wittstock auf einer Karte 1969
Der Flugplatz Wittstock auf einer US-Karte aus dem Jahr 1969
Quelle: Earth Sciences and Map Library, University of California, Berkeley

Übersicht

1964
Sowjetischer Flugplatz Wittstock auf einem Satellitenbild 1964
Der sowjetische Flugplatz Wittstock auf einem US-Satellitenbild vom 14.03.1964 - Die Blickrichtung ist ungefähr Westen. 1: Flugplatz; 2: Nahfunkfeuer; 3: Fernfunkfeuer; 4: Radarstellung; 5: Anschlussbahn; 6: Übungsgelände; 7: Flugplatz Berlinchen. Die FlaRak-Stellung bei Wulfersdorf existierte zu diesem Zeitpunk noch nicht.
Quelle: U.S. Geological Survey
Flugplatz Wittstock
Flugplatz
Quelle: U.S. Geological Survey
Südwestende mit Splitterschutzboxen
Südwestende - Einige Flugzeuge stehen in Splitterschutzboxen, andere daneben.
Quelle: U.S. Geological Survey
Flugzeugdeckungen
Nordwestende - Unmittelbar nördlich der befestigten Landebahn (hier rechts) ist eine Gras-Landebahn markiert. Die Flugzeugdeckungen sind leer.
Quelle: U.S. Geological Survey
Gebäude Fliegerhorst Luftwafffe
Die Substanz des ehemaligen Fliegerhorstes ist noch gut erhalten
Quelle: U.S. Geological Survey
Flugzeug-Hangars Wittstock
Der Platz verfügt über zahlreiche Hangars - Unmittelbar vor dem obersten Hangar steht ein Flugzeug mit gestreckten Tragflächen. Das Objekt gegenüber auf der anderen Seite des Rollwegs könnte ein Hubschrauber sein. Ungefähr ist Bildmitte ist ein größeres Flugzeug zu sehen. Vor den beiden unteren Hallen stehen mehrere Kampfflugzeuge.
Quelle: U.S. Geological Survey
Sowjetischer Flugplatz Wittstock: Zielkreuz
Zielkreuz im Norden
Quelle: U.S. Geological Survey
Anschlussbahn
Weitere Einrichtungen und Anschlussbahn
Quelle: U.S. Geological Survey
Flugzeug-Abstellflächen Wittstock
Abstellflächen und Flugzeuge im südöstlichen Teil
Quelle: U.S. Geological Survey
Scheinziel
Flugzeug im Nordenosten - Scheinziel?
Quelle: U.S. Geological Survey
Wittstock Startbahn
Beginn der Startbahn im Osten - Auch hier ist die markierte Graspiste unmittelbar rechts zu erkennen.
Quelle: U.S. Geological Survey
Nahfunkfeuer / Nahmarkierungspunk
Nahfunkfeuer / Nahmarkierungspunkt, ca. 1 km östlich
Quelle: U.S. Geological Survey
Fernfunkfeuer / Fernmarkierungspunkt zwischen Berlinchen und Dranse
Fernfunkfeuer / Fernmarkierungspunkt, ca. 4 km östlich zwischen Berlinchen und Dranse
Quelle: U.S. Geological Survey
Radar Biesen
Radarstellung nördlich von Biesen
Quelle: U.S. Geological Survey
Übungsgelände Alt Daber
Übungsgelände unmittelbar westlich des Flugplatzes an der Straße nach Alt Daber
Quelle: U.S. Geological Survey
1969
Im Vergleich zu 1964 ist auf den nachfolgenden Bildern aus dem Jahr 1969 eine wesentliche Veränderung zu sehen: Es gibt nun geschlossene Deckungen für Flugzeuge (Shelter). Außerdem entstand ca. 8 km nordwestlich bei Wulfsdorf eine Flugabwehr-Raketenstellung.
Flugplatz Wittstock, 1969
Satellitenbild vom 06.02.1969, die Landschaft ist schneebedeckt. - Im Norden sind in den vergangenen 5 Jahren offenbar auch zusätzliche offene Splitterschutzboxen entstanden.
Quelle: U.S. Geological Survey
Sowjetische Flugabwehr-Raketenstellung Wulfersdorf
Sowjetische Flugabwehr-Raketenstellung Wulfersdorf - Unmittelbar westlich führt bogenförmig die Trasse der bereits 1967 stillgelegten Eisenbahnstrecke Wittstock-Meyenburg vorbei.
Quelle: U.S. Geological Survey
Flugplatz Wittstock 1969
Auch wenn dieses Satellitenbild vom 03.08.1969 teilweise durch Wolken verdeckt ist, so erkennt man die Flugzeugdeckungen als dunkle Objekte.
Quelle: U.S. Geological Survey

Flugfunk

Das Funkrufzeichen für den Flugplatz war NAPJORSTOK.

Chronik

  • 1966
    Beobachtung der US-Militärverbindungsmission: Das einstrahlige Jagdflugzeug (MiG-21PF) FISHBED D wurde im Regiment Wittstock in den Dienst gestellt. Im Februar wurde die Ankunft einer neuen Staffel dieser Flugzeuge registriert. (Quelle: USMLM 1966)

Bilder

Sowjetisches Flugzeug MiG-21PF FISHBED D
Eine MiG-21PF FISHBED D im Jahr 1966, vermutlich aus Wittstock
Quelle: United States Military Liaison Mission, Unit History 1966

1970er Jahre

Situation

Karte mit Flugplatz Wittstock 1972
Der Flugplatz Wittstock auf einer Karte des US-Verteidigungsministeriums aus dem Jahr 1972
Quelle: ONC E-2 (1972), Perry-Castañeda Library Map Collection, University of Texas at Austin

1980er und frühe 1990er Jahre

Start- und Landebahnen

  • 08/26: 2400 m

Funkfeuer

  • FFF 26: 421 "GJ", 4150 m
  • NFF 26: 205 "G", 1100 m
  • FFF 08: 421 "OR"
  • NFF 08: 205 "O"

Flugfunk

Das russische Funkrufzeichen für den Flugplatz war GAZOVIJ ("Gas"), originale Schreibweise auf Kyrillisch: ГАЗОВЫЙ.

Standardflugstrecken

"Flüge der LSK/LV der NVA und der LSK der GSSD im Rahmen der Gefechtsausbildung sind entsprechend der Grafik der Flugtage / -nächte auf der Grundlage der "Hauptflugregeln zum Fliegen im Luftraum der Deutschen Demokratischen Republik" auf Standardflugstrecken in den dazu festgelegten Flughöhen durchzuführen. ..." (Quelle: "Verzeichnis der Standardflugstrecken der LSK/LV der NVA und der LSK der GSSD"
Stand 1989:
023 Wittstock, Pritzwalk, Neustadt-Glewe, Krudopp, Malchow, Wittstock
Höhe: 600, 900, 1200, 1850 m
Abfangabschnitt: Pritzwalk, Neustadt-Glewe, Malchow
025 Wittstock, Pritzwalk, Neustadt-Glewe, Krudopp, Malchin, Schießplatz Retzow, Wittstock
Höhe: 900, 1200, 1850 m
026 Wittstock, Pritzwalk, Neustadt-Glewe, Krudopp, Malchin, Schießplatz Wittstock, Zechlin-Flecken, Wittstock (der Schießplatz Wittstock ist zu umfliegen)
Höhe: 900, 1200, 1850 m, ab Neustadt-Glewe 900 m
027 Wittstock, Pritzwalk, Neustadt-Glewe, Crivitz, Neustrelitz, Wittstock
Höhe: 600, 1200, 1850 m
Abfangabschnitt: Crivitz, Neustrelitz
028 Wittstock, Pritzwalk, Ruhlsdorf, Loitz, Wittstock
Höhe: 8650, 9450, 11900-18000 m
Höheneinnahme: Traverse Parchim
Abfangabschnitt: Lindow, Stavenhagen
029 Wittstock, Pritzwalk, Ruhlsdorf, Grimmen, Wittstock
Höhe: 11000-18000 m
Abfangabschnitt: Lindow, Teterow

Einheiten

33 IAP: MiG-29, MiG-29UB, MiG-23UB (1990)

Einrichtungen

  • Eisenbahnanschluss von Groß Haßlow auf den südlichen Teil des Platzes.
  • Radarstellung westlich des Flugplatzes bei Biesen.
  • Die Flugabwehr-Raketenstellung des Platzes befand sich bei Wulfersdorf.

Heute

Nutzung

Geschlossen.

Quellen

Literatur

  • Ries, Karl; Dierich, Wolfgang: "Fliegerhorste und Einsatzhäfen der Luftwaffe" Motorbuch Verlag Stuttgart, 1993 - Alliierte Planskizze des Fliegerhorstes
  • /USMLM 1966/:
    United States Military Liaison Mission: "Unit History 1966"
  • Freundt, Lutz: "Sowjetische Fliegerkräfte in Deutschland 1945-1994, Band 3" Edition Freundt Eigenverlag, Diepholz 1999 - Beschreibung, Bilder, Luftbilder von 1953 und 1991
  • Freundt, Lutz: "Sowjetische Fliegerkräfte in Deutschland 1945-1994, Band 4" Edition Freundt Eigenverlag, Diepholz 2000 - Ergänzungen
  • Freundt, Lutz (Hrsg.), Büttner, Stefan: "Rote Plätze - Russische Militärflugplätze in Deutschland 1945 - 1994" AeroLit Verlag, 2007 - Beschreibung, Bilder, Luftbilder von 1953 und 1991

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