Oberschleißheim: Flugplatz

Schleißheim

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KoordinatenN481423 E0113342 (WGS84) Google Maps
HNN 1596 ft
Location indicatorDBOS (195x), EDOS (US Army), EDPO (Heer), EDNX (civ), EDMX (BuPol)
Karte mit Lage Flugplatz Schleißheim
Deutschland im Kalten Krieg Karte
Die Geschichte der Flugplätze im Kalten Krieg: Oberschleißheim

Allgemein

Der Flugplatz Oberschleißheim wurde vor dem Ersten Weltkrieg eröffnet und diente der Bayerischen Fliegertruppe. In den 1920er und 1930er Jahren wurde er zivil genutzt und dann zu einem Fliegerhorst der Luftwaffe ausgebaut. 1945 übernahmen US-Truppen den Flugplatz, der bis in die 1970er Jahre von der US Army genutzt wurde. Von 1958 bis 1981 war hier auch eine Heeresfliegerstaffel stationiert. Dann bezog der Bundesgrenzschutz bzw. später die Bundespolizei den Platz, der auch wieder zivil genutzt wird.
Ab den 1950er Jahren befand sich im östlichen Teil des Flugplatzes eine ausgedehnte Antennenanlage von Radio Free Europe / Radio Liberty.

1920er/1930er Jahre

Situation

Karte mit Flugplatz Schleißheim, ca. 1926
Lage des Flugplatzes Schleißheim, ca. 1926

Übersicht

Karte Flugplatz Schleißheim ca. 1926
Flugplatz Schleißheim ca. 1926
Luftbild Flugplatz Schleißheim ca. 1926
Flugplatz Schleißheim ca. 1926

Kennzeichen des Flughafens bei Tag

Unmittelbar südlich vom Schloß Schleißheim. Im Nordwesten des Rollfeldes die Inschrift "Schleißheim" und 2 weiß-rote Funktürme. Landezeichen liegt ständig aus. Schwarz-weiß-roter Windsack auf der mittleren Flugzeughalle. Rollfeldgrenze im Norden, Osten und Westen durch Straßen bezeichnet.

Kennzeichen des Flughafens bei Nacht

Ständige Nachtbefeuerung nicht vorhanden. Auf Anforderung bei Flugüberwachung Bayern Süd Landefeuer aus grünen, weißen und roten Feuern in Reihe parallel der Windrichtung. Es ist von grün über weiß auf rot hin, rechts der Reihe zu landen.

Flugbetriebsflächen

Gelände: Gute Grasnarbe auf festem Heideboden; etwa 15 cm Humusschicht auf Kies.
Kleinste Rolllänge: In Nordost-Südwest-Richtung 700 m.

Hallen / Hangars

3 Flugzeughallen, davon 1 Halle 215,0 x 15,85 m, 1 Halle 89,5 x 15,9 m, 1 Halle 51,0 x 27,3 m. Die Hallen enthalten insgesamt 4 Kräne von je 0,6 t und 2 Aufhängevorrichtungen von je 1,0 t Tragfähigkeit.

Werkstätten

Enthalten alle zur Reparatur von Holzflugzeugen und zu kleineren Reparaturen von Metallflugzeugen erforderlichen Maschinen und Werkzeuge. Autogene Schweißanlage. Elektr. Strom: 110/190 Volt Drehstrom. Ersatzteile nur unverbindlich aus Beständen der Verkehrsgesellschaft greifbar.

Betriebsstoffanlagen

Für 63 000 l Benzin und Benzol. Je 4 000 l Benzin und Benzol stets vorrätig.

Gleisanschluss

Ohne Rampe vorhanden.

Erste Hilfe bei Unglücksfällen

Wird durch Polizeiflugwache versehen. Sanitätsraum vorhanden. Nächster Arzt in Schleißheim (1 km Entfernung).

Zoll, Post, Paßstelle

Zollabfertigung und Paß-Kontrolle durch Polizeiflugwache.

Unterbringung von Fluggästen

In der Schloßwirtschaft Schleißheim oder in München.

Verbindungen

Kraftdroschken auf Anruf zu erhalten. Vorortbahn nach München.
/FHB 1928/

Im Zweiten Weltkrieg

Nutzung

Fliegerhorst der Luftwaffe

Situation

Karte der Flugplätze im Raum München 1944
Der Flugplatz Schleißheim im Zweiten Weltkrieg auf einer US-Karte aus dem Jahr 1944
Quelle: McMaster University Library Digital Archive, License: Creative Commons Attribution-NonCommercial 2.5 CC BY-NC 2.5 CA

Im Kalten Krieg

Nutzung

Used by US Army and by German Army.

Einheiten

1958-1981: Heeresfliegerstaffel 8 (verlegt nach Landsberg/Lech: Fliegerhorst).

1950er Jahre

Situation

Karte Luftraum München mit geschlossenem Flugplatz Schleißheim 1954
Der Luftraum München mit dem geschlossenen Flugplatz Schleißheim im Jahr 1954

1960er Jahre

Nutzung

Der Flugplatz wird gemeinsam von der US Army und deutschen Heeresfliegern genutzt. Er hat deshalb zwei Ortskennungen: EDOS für die US Army und EDPO für die Heeresflieger.

Situation

Flugplatz Oberschleißheim auf einem Satellitenbild ...
Der Flugplatz Oberschleißheim auf einem US-Satellitenbild vom 02.08.1962
Quelle: U.S. Geological Survey

Übersicht

Karte Oberschleißheim Army Airfield 1967
Oberschleißheim Army Airfield 1967

Flugfunk

  • Tower 304.5, 138.35, 122.1, 35.4

Luftraum und Verfahren

Betriebszeiten des Army Airfields: 24 h durchgehend.
Betriebszeiten der Heeresflieger: Montag bis Freitag 06:00-17:00Z, Samstag und Sonntag PPR bis 15:00Z, geschlossen an Feiertagen.
Platzrunde für Flächenflugzeuge nur nördlich 2500 ft MSL; für Hubschrauber nördlich 2500 ft, südlich 2100 ft.
Segelflugbetrieb Montags bis Freitags von 15:30Z bis Sonnenuntergang, Samstags von 12:00Z bis Sonnenuntergang, Sonntags von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang.

Hindernisse

Zahlreiche Antennenmasten am Ostende des Flugplatzes.

1970er Jahre

Situation

Flugplätze Raum München mit Schleißheim 1972
Flugplätze im Raum München mit Schleißheim
Quelle: ONC E-2 (1972), Perry-Castañeda Library Map Collection, University of Texas at Austin

Start- und Landebahnen

Angaben für das Jahr 1971:
  • 08/26: 1006 m x 45 m Beton

1980er und frühe 1990er Jahre

Situation

Karte der Flugplätze München 1981
Der Flugplatz Oberschleißheim dargestellt als "unbenutzbar" auf einer Karte des US-Verteidigungsministeriums aus dem Jahr 1981
Quelle: ONC F-2 (1981), Perry-Castañeda Library Map Collection, University of Texas at Austin

Heute

Nutzung

Allgemeine Luftfahrt.

Situation

Orthofoto 2015
Orthofoto 2015
Luftbild ehemalige Abstellpositionen der US-Streitkräfte
Ehemalige Abstellpositionen im Nordosten, angelegt von den US-Streitkräften - Ab den 1950er Jahren befand sich hier eine umfangreiche Antennenanlage von Radio Free Europe / Radio Liberty
Luftbild Reste der Landebahn
Reste der Landebahn
Luftbild ehemalige Abstellpositionen im Südosten, Hubschrauber<wbr>lande<wbr>platz Polizei
Ehemalige Abstellpositionen im Südosten, Hubschrauberlandeplatz der Polizei

Links

Quellen

Empfohlen

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