1980er und frühe 1990er Jahre
Übersicht
Der Flugplatz Kamenz auf einer Karte im "Verzeichnis 012" der ehemaligen NVA aus der Wendezeit (ehemals "Geheime Verschlußsache") - Handgezeichnete Karten waren im Ostblock durchaus üblich. Zu erkennen ist die Lage nordöstlich von Kamenz. Der Flugplatz hat eine Start- und Landebahn aus Beton, eine parallele Graspiste und Rollwege. Auch dieser Platz hat einen Eisenbahnanschluss. Nordöstlich ist das Nahfunkfeuer eingezeichnet.
Startbahn und Rollwege zum Start und nach der Landung - ebenfalls aus dem Verzeichnis 012 - Rollwege wurden im Warschauer Pakt mit Nummern bezeichnet. Erkennbar ist auch die ungewöhnliche Anordnung des Rollwegs 4, der von der Stirnseite der Startbahn weiterführt.
Start- und Landebahnen
- 03/21: 1100 m x 25 m Beton
- 03/21: 1100 m x 65 m Gras nordwestlich parallel zur Betonbahn
Befeuerung
In Landerichtung 213° waren die Leuchten der Einflugschneise bis 700m entfaltet. Die Rollbahnen waren nicht befeuert.
Funkfeuer
- FFF 21: 413,0 "KZ", 3590 m
- NFF 21: 840,0 "K", 1450 m
Die Kennungen wurden aus dem ersten und letzten Buchstaben des Funkrufzeichens abgeleitet, hier KONSTANZ.
Im Anflugsektor 160-200 Grad (Raum Vetschau - Cottbus) Peilabweichungen bis +/- 10 Grad. Auf Landekurs 213 Grad Peilabweichungen bis + 7 Grad. (1990)
In den 1980er Jahren wurde das Fernfunkfeuer Kamenz auch als Navigationshilfe für den Anflug auf den
Flughafen Dresden Klotzsche genutzt. Das war insofern bemerkenswert, als in der DDR sonst die Daten von militärischen Funkfeuern der Geheimhaltung unterlagen.
Flugfunk
Das Rufzeichen des Flugplatzes war KONSTANZ. Der Flugleiter KONSTANZ-START, auf 126,5 und 124,0 MHz.
Wie bei einigen anderen sekundären NVA-Flugplätzen hatte auch Kamenz mit KONSTANZ ein Funkrufzeichen, das den ersten und letzten Buchstaben des Ortsnamens trug.
Telefon
Ehemaliges Sondernetz/Stabsnetz S1 der DDR:
TAS-45: ü 9829-88, Tarnname "Werkbank";
Führungspunkt TAS-45: Tarnname "Jungaktivist"
Standardflugstrecken
1990 gab es die Standardflugstrecken 920, 922, 923, 924, 925 und 926
Einheiten
Einheiten 1990:
Transportfliegerausbildungsstaffel 45 (TAS-45),
Fliegertechnisches Bataillon 45 (FTB-45),
Flugzeugreparaturwerkstatt 24 (FRW-24).
Einrichtungen
Eisenbahnanschluss aus Richtung Bernbruch zum südlichen Teil des Flugplatzes.