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KoordinatenN511747 E0140739 (WGS84) Google Maps
HNN 150,8 m
Ehemalige DDRBezirk Dresden
BundeslandSachsen
Location indicatorETKA (ca. 1985..1990), EDCM (2000)
Airfield Id2126
Karte mit Lage Flugplatz Kamenz
Deutschland im Kalten Krieg Karte
Die Geschichte der Flugplätze im Kalten Krieg: Kamenz

Lage Flugplatz

3 km nordöstlich vom Stadtzentrum Kamenz.

Im Zweiten Weltkrieg

Nutzung

Fliegerhorst der Luftwaffe.

Situation

Der Flugplatz Kamenz im Zweiten Weltkrieg auf einer Karte 1944
Der Flugplatz Kamenz im Zweiten Weltkrieg auf einer US-Karte aus dem Jahr 1944
Quelle: McMaster University Library Digital Archive, Lizenz: Creative Commons Attribution-NonCommercial 2.5 CC BY-NC 2.5 CA

Übersicht

Flugplatz Kamenz auf einer US-amerikanischen Karte 1952
Der Flugplatz Kamenz auf einer US-amerikanischen Karte aus dem Jahre 1952
Quelle: AMS M841 GSGS 4414, Courtesy Harold B. Lee Library, Brigham Young University

Im Kalten Krieg

Nutzung

Flugplatz der Luftstreitkräfte der Nationalen Volksarmee (NVA) der DDR. Der Platz hatte die Nummer 2126. Kamenz wurde auch von der Gesellschaft für Sport und Technik (GST) mitgenutzt.

1960er Jahre

Übersicht

Flugplatz Kamenz auf einem Satellitenbild 1968
Der Flugplatz Kamenz auf einem US-Satellitenbild vom 30.05.1968. Das Bild ist durch Wolken beeinträchtig. - 1: Flugfeld; 2: Im Nordosten ist zu diesem Zeitpunkt noch keine Einflugschneise erkennbar; 3: Vorfeld; 4: FlaRak-Übungsstellung?
Quelle: U.S. Geological Survey U.S. Geological Survey
Abstellplatte Kamenz
Auf der Abstellplatte sind 3 Flugzeuge erkennbar.
Quelle: U.S. Geological Survey
Feuerstellung S-75 Kamenz
Dieses Objekt sieht wie eine halbe FlaRak-Stellung S-75 (NATO: SA-2 Guideline) aus - Eventuell handelt es sich um eine Übungsstellung der Offiziershochschule der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung (OHS der LSK/LV) "Franz Mehring".
Quelle: U.S. Geological Survey

1970er Jahre

Situation

Flugplatz Kamenz auf einer Karte 1972
Der Flugplatz Kamenz auf einer Karte des US-Verteidigungsministeriums aus dem Jahr 1972
Quelle: ONC E-2 (1972), Perry-Castañeda Library Map Collection, University of Texas at Austin

Übersicht

Flugplatz Kamenz auf einem Satellitenbild 1969
Der Flugplatz Kamenz auf einem US-Satellitenbild vom 16.05.1979 - Im Nordosten ist die Einflugschneise erkennbar. Die betonierte Start- und Landebahn wurde erst später gebau.
Quelle: U.S. Geological Survey

1980er und frühe 1990er Jahre

Übersicht

Karte NVA-Flugplatz Kamenz, DDR
Der Flugplatz Kamenz auf einer Karte im "Verzeichnis 012" der ehemaligen NVA aus der Wendezeit (ehemals "Geheime Verschlußsache") - Handgezeichnete Karten waren im Ostblock durchaus üblich. Zu erkennen ist die Lage nordöstlich von Kamenz. Der Flugplatz hat eine Start- und Landebahn aus Beton, eine parallele Graspiste und Rollwege. Auch dieser Platz hat einen Eisenbahnanschluss. Nordöstlich ist das Nahfunkfeuer eingezeichnet.
Startbahn und Rollwege Kamenz
Startbahn und Rollwege zum Start und nach der Landung - ebenfalls aus dem Verzeichnis 012 - Rollwege wurden im Warschauer Pakt mit Nummern bezeichnet. Erkennbar ist auch die ungewöhnliche Anordnung des Rollwegs 4, der von der Stirnseite der Startbahn weiterführt.

Start- und Landebahnen

  • 03/21: 1100 m x 25 m Beton
  • 03/21: 1100 m x 65 m Gras nordwestlich parallel zur Betonbahn

Befeuerung

In Landerichtung 213° waren die Leuchten der Einflugschneise bis 700m entfaltet. Die Rollbahnen waren nicht befeuert.

Funkfeuer

  • FFF 21: 413,0 "KZ", 3590 m
  • NFF 21: 840,0 "K", 1450 m
Die Kennungen wurden aus dem ersten und letzten Buchstaben des Funkrufzeichens abgeleitet, hier KONSTANZ.
Im Anflugsektor 160-200 Grad (Raum Vetschau - Cottbus) Peilabweichungen bis +/- 10 Grad. Auf Landekurs 213 Grad Peilabweichungen bis + 7 Grad. (1990)
In den 1980er Jahren wurde das Fernfunkfeuer Kamenz auch als Navigationshilfe für den Anflug auf den Flughafen Dresden Klotzsche genutzt. Das war insofern bemerkenswert, als in der DDR sonst die Daten von militärischen Funkfeuern der Geheimhaltung unterlagen.

Flugfunk

Das Rufzeichen des Flugplatzes war KONSTANZ. Der Flugleiter KONSTANZ-START, auf 126,5 und 124,0 MHz.
Wie bei einigen anderen sekundären NVA-Flugplätzen hatte auch Kamenz mit KONSTANZ ein Funkrufzeichen, das den ersten und letzten Buchstaben des Ortsnamens trug.

Telefon

Ehemaliges Sondernetz/Stabsnetz S1 der DDR:
TAS-45: ü 9829-88, Tarnname "Werkbank";
Führungspunkt TAS-45: Tarnname "Jungaktivist"

Standardflugstrecken

1990 gab es die Standardflugstrecken 920, 922, 923, 924, 925 und 926

Einheiten

Einheiten 1990:
Transportfliegerausbildungsstaffel 45 (TAS-45),
Fliegertechnisches Bataillon 45 (FTB-45),
Flugzeugreparaturwerkstatt 24 (FRW-24).

Einrichtungen

Eisenbahnanschluss aus Richtung Bernbruch zum südlichen Teil des Flugplatzes.

Heute

Nutzung

Allgemeine Luftfahrt.

Literatur

  • Ries, Karl; Dierich, Wolfgang: "Fliegerhorste und Einsatzhäfen der Luftwaffe" Motorbuch Verlag Stuttgart, 1993 - Allierte Karte

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