1980er und frühe 1990er Jahre
Übersicht
A, B | Rollwegbezeichnung |
(1) | Vorstartlinie |
(2) | Dezentralisierungsraum der 1. Kette für 4 Flugzeuge |
(3) | Dezentralisierungsraum "Mitte", 2. Kette für 4 Flugzeuge |
(4) | Dezentralisierungsraum "West", 3. Kette für 6 Flugzeuge |
(5) | Hubschrauberlandeplätze |
(6) | Start- und Kommandopunkt (SKP) und Führungspunkt |
(7) | Bergungskommando |
(8) | Technische Dienstzone (TDZ) |
(9) | Peiler |
(10) | Beregnungsanlage |
(11) | Flugzeugfanganlage TFF-72 |
(12) | Entmunitionierungspunkt Hauptlanderichtung (Entmunitionierung in Richtung SO) |
(13) | Entmunitionierungspunkt Nebenlanderichtung (Entmunitionierung in Richtung SO) |
(14) | Standplatz für Scheinwerfer |
(15) | Schlagbäume |
(16) | Reifenwaschanlage |
(17) | Rückwärtige Einrichtungen |
(18) | Erdbremsfläche 250m x 175m |
(19) | Erdbremsfläche 250m x 175m |
(20) | Tanklager |
(21) | Vorbereiteter Platz für Funkmesslandeanlage |
Dezentralisierungsräume Mitte und Dez.-Rraum Ost, nahe der Vorstartlinie. Hier ist u.a. auch die Lage der Schutzbauten vom Typ FB-3 erkennbar.
Dezentralisierungsräume Mitte und West.
Start- und Landebahnen
- 08/26: 2350 m x 37,5 m Beton-Bitumen / Gras / Beton-Bitumen.
- 08/26: 2350 m x 2 x 50 m Gras
Der Flugplatz hatte die für einige DDR-Feldflugplätze typische Anlage aus Gras-Start- und Landebahn mit befestigten Aufsetzpunkten sowie befestigter Ringrollbahn.
Die Größe des Flugfeldes betrug 2750m x 250m. Der nördliche Sicherheitsstreifen war 110m breit (Abstand zwischen SLB und Ringrollbahn), der südliche (Abstand zwischen SLB und südlicher Grenze des Flugfeldes, einschließlich der Rasen-SLB mit einer Breite von 100m) 160m. Die Erdbremsflächen befanden sich 25m von den Landebahnschwellen entfernt.
Die Start- und Landebahn war 2350m lang und 37,5m breit. Die Aufsetzpunkte waren befestigt, im Osten auf 400m und im Westen auf 100m. Ihre Oberfläche bestand aus einer Beton-Bitumenschlemme. Der Teil dazwischen war eine Grasbahn. Die Notlandebahn befand sich südlich davon, war 2350m lang und bestand aus zwei Teilen mit je 50m Breite. Die Ringrollbahn bestand ebenfalls aus einer Beton-Bitumenschlemme und war 11,5m breit. Die Tragfähigkeit des Flugplatzes ist mit 9,5..10kp/cm2 angegeben.
Die Höhen der Schwellen über NN betrugen: Schwelle Ost 40,4 m und Schwelle West 40,9 m.
In Hauptlanderichtung 260° war eine Flugzeugfanganlage TFF-72 installiert, die durch den Flugleiter fernbedient werden konnte.
Es waren 3 Hubschrauberlandeplätze vorgesehen:
1. am Gruppenabstellplatz der Vorstartlinie,
2. 50m nordöstlich der SLB und 400m westlich des Aufsetzpunktes,
3. 160m südlich der SLB und 400m westlich des Aufsetzpunktes
Befeuerung
Für die 1980er Jahre sind diese lichttechnischen Anlagen für Kleinköris ausgewiesen:
- SLB-Befeuerung MLOK-2M (nur in Hauptlanderichtung ausgebaut)
- Ringrollbahnbefeuerung MLOK-P
- Codeleuchtfeuer KNS 8
- 4 Landescheinwerfer ARM-90
Die Notlandebahn ist nicht befeuert. Sie ist durch rote Markierungstücher gekennzeichnet.
Funkfeuer
Angaben für die 1980er Jahre
- FFF 26: 713 "LI", 4000 m zur Schwelle 26, Typ: PAR-8ss
- NFF 26: 168 "L", 750 m zur Schwelle 26, Typ: PAR-8ss
Fernfunkfeuer und Nahfunkfeuer waren nur in der Hauptlanderichtung 260° ausgebaut.
Die Kennungen der Funkfeuer wurden, wie im Warschauer Pakt üblich, aus dem ersten und letzten Buchstaben des Rufzeichens abgeleitet, in diesem Fall "LILLI" .
Radar
Für Radar-Unterstützung im Flugleitbereich war die FuTK-413 vorgesehen, da eigene Funkmessmittel nicht vorgesehen waren. Auf der südlichen Seite des Flugplatzes befinden sich jedoch Erdhügel mit Auffahrten, die vermutlich zur Aufnahme von Funkmessanlagen vorbereitet wurden.
Flugfunk
Das Rufzeichen des Flugplatzes war "LILLI", dementsprechend hatte der Flugleiter "LILLI-START" und der Peiler "LILLI-PELENG"
Der Peiler befand sich nicht wie standardmäßig vorgegeben am 1000m-Punkt, sondern am Flugplatz.
Ausstattung in den 1980er Jahren:
- Flugleiter auf SKP-9 mit Funkstation R-824 und R-869
- Technischer Saal mit 4 Funkstationen R-824
- UKW-Peiler ARP-6 mit Funkstation R-824
Luftraum und Verfahren
Der Leiter der Nachrichten- und Flugsicherungstruppen am Platz war gleichzeitig der Flugleiter. Er hatte die Aufgabe, bei einer Verlegung auf den Platz die Landung des ersten Flugzeugs sicher zu stellen. Dieses erste Flugzeug war ein Doppelsitzer, in dem der Flugleiter der verlegten Einheit mitflog. Er übernahm dann die Landung der weiteren Flugzeuge.
Karten
Nachfolgende Karten stammen aus dem "Verzeichnis 012 - Flugnavigationsinformationen der Flugplätze der NVA und der Grenztruppen der DDR" aus dem Jahre 1989. Das Dokument war "Geheime Verschlußsache".
Lage des Flugplatzes 2071 Klein-Köris mit Luftstraßen, Funkfeuern und anderen Flugplätzen. Es ist charakteristisch für die damaligen DDR-Verhältnisse, dass nur NVA-Flugplätze angegeben sind, aber keine sowjetischen bzw. russischen.
Abflugrouten für Haupt- und Lebenlanderichtung. Schwarze Dreiecke markieren Funkfeuer, weiße Dreiecke die Wendepunkte der Örtlichen Fluglinien.
Anflug über das System OSP (Nutzung des Fernfunkfeuers) für die Hauptlanderichtung 260°
Anflug über das System OSP (Nutzung des Fernfunkfeuers) für die Nebenlanderichtung 080°.
Einheiten
Der Flugplatz gehörte seit vielen Jahren zum Jagdfliegergeschwader 7 (JG-7). Nach Auflösung des JG-7 kam dieser Platz vermutlich zum JG-1. Die betreibende Einheit im Jahre 1989 war das Feldflugplatzkommando 7 (FFpK-7, Postfach 44131).
Es befanden sich ca. 40 Soldaten am Platz, zur Bewachung und für den Betrieb der Nachrichten- und Flugsicherungsmittel.
Liegenschaften
Der Flugplatz hatte die NVA-Objektnummer 04/063.
Das Gelände war nicht eingezäunt. Die Straßen nach Löpten und Hammer sowie der Weg nach Halbe konnte durch Schlagbäume abgesperrt werden.
Auf dem Gelände befanden sich einige Bunker des Typs FB-3.