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Befehl Nr. 93 der sowjetischen Militäradministration Brandenburg vom 21.05.1947 zum Ausbau des Flughafens Schönefeld.
1. Verlängerung der Start- und Landebahn um 1.100 m auf 2.000 m, Bau eines Rollwegs vom Ende der Landebahn zur Abstellfläche
2. Befeuerung der Start- und Landebahn für Nacht-Starts
3. Ausgleichsarbeiten auf der Baustelle, die dem Platz hinzugefügt wird.
4. Bau einer Sendestation und eines Peilers
5. Einzäunung des Platzes
6. Bau von Zufahrtsstraßen
7. Rekonstruktion, Umrüstung und Reparatur der Gebäude für den Passagierverkehr, des Hotels, des Restaurants, des Clubhauses und von 120 Wohneinheiten.
8. Räumung des Flugplatzgeländes von Schutt nach Abschluss des Abrisses von Objekten.
9. Fertigstellung der projektierten Arbeiten.
Quelle: CIA
Beobachtungen 1947
Für den Flughafen wurden landwirtschaftliche Flächen der Gemeinden Diepensee und Schönefeld enteignet. Oberstleutnant Stolyarov wurde zum Direktor des Flughafens ernannt.
Quelle: CIA
Beobachtungen im Oktober 1947
a. ... Alle Aktivitäten wurden von
Adlershof nach Schönefeld verlegt und das ehemalige Feld wurde größtenteils abgebaut, obwohl es noch immer von U-2-Kurierflugzeugen genutzt wird.
b. Der Haupteingang des Platzes befindet sich am südlichen Ende und wird von Diepensee aus erreicht, wo es einen sowjetischen Kontrollpunkt gibt. Auf einem Schild am Eingang steht "Aeroport Berlin". Schilder am Weg zwischen Diepensee und Waltersdorf warnen: "Betreten unter Strafe verboten, Geldstrafe 500 Mark". Sowjetische Militäreinheit Nr. 68061."
c. Der Platz ist mit Gras bewachsen, der Boden ist hart. Die Betonpiste verläuft südwestlich nach Nordosten und ist sechzig Meter breit und rund 800 Meter lang. Offensichtlich wird die Start- und Landebahn im Zuge der Verbesserungen im nordwestlichen Bereich des Feldes um 100 bis 150 Meter verlängert.
d. Auf dem Platz befinden sich ein Kontrollturm, zwei Hangars, ein kleines Gebäude mit Peilgeräten und eine Funkstation mit zwei Masten, die jeweils etwa 30 Meter hoch sind.
e. Die Siemens-Bauunion rekonstruiert verschiedene Gebäude. Die Demontagearbeiten auf dem Henschel-Werk werden vom "Sonderbaubüro IV für Bauten der sowjetischen Besatzungsarmee bei der Stadtverwaltung Potsdam" gesteuert.
f. Der Platz scheint momentan nur für Transport- und Postdienste verwendet zu werden. Fünf PS-84-Flugzeuge, die am 26. Juli beobachtet wurden, trugen Tarnanstrich ohne den üblichen sowjetischen Stern; links am Rumpf und oben links an den Flügeln stand CCCP, rechts am Rumpf und an den Tragflächen stand Л 4076.
Quelle: CIA
Beobachtungen im November 1947
Der russische Flugplatz Schönefeld (Z93) hat im vergangenen Monat umfangreiche Erweiterungen erfahren, die mit der jüngsten Zunahme des Luftverkehrs zwischen Berlin und Moskau zusammenhängen. Dieser Anstieg ist darauf zurückzuführen, dass die ehemals fast ausschließlich auf den Passagierverkehr beschränkten, von Russland betriebenen Fluglinien inzwischen große Mengen Fracht befördern, insbesondere Uhren, Leichtmetallprodukte und optische Instrumente, die in der russischen Zone hergestellt werden. Die Umstellung, die zu einer fast sechsfachen Erweiterung der Flugkapazität geführt hat, wurde durch die Plünderung und den Raub russischer Güterzüge und Lastkraftwagen auf polnischem Territorium notwendig.
Quelle: CIA
Beobachtungen im August 1948
a. Bis auf die Ankunft eines Transporters, dessen zivile und militärische Passagiere nach Berlin fuhren, gab es am 30. August auf dem Flugplatz Schönefeld keinen Flugverkehr. Vier weitere Transporter wurden auf dem Platz gesehen und achtzehn Kesselwagen standen auf dem Gleisanschluss.
b. Zwei Hangars und ein Betriebs-Turm sind in Betrieb. Feldgebäude auf dem Diepenseer Bauernhof werden saniert, ehemalige Kasernen in Flughafennähe werden jedoch nicht genutzt.
c. Die Graspiste ist in gutem Zustand. Eine Betonpiste, die in Nordost-Südwestrichtung verläuft, 30-40 Meter breit und 1,8 bis 2 Kilometer lang ist, ist fertiggestellt; ein Platz-Ring steht kurz vor der Fertigstellung.
d. Am südwestlichen Ende des Platzes befindet sich ein Signalsender abseits der Start- und Landebahn. Hinter den Hangars befinden sich zwei Funkstationen, eine feste und eine mobile.
e. Ein Drahtzaun umschließt die südliche und nordöstliche Seite des Platzes, ansonsten gibt es nur Zeichen gegen unbefugtes Betreten.
f. Die Straße Schönefeld-Diepensee wurde durch die Ausdehnung der Flugplatzgrenzen getilgt. Auf der alten Hauptzufahrt von der Landstraße Rudow-Waltersdorf wird eine Bahnlinie angelegt und parallel dazu eine neue Straße angelegt.
Anmerkung: Gefahren für die Luftfahrt in Schönefeld werden durch einen noch auf dem Platz stehenden großen Schornstein und eventuell durch die Funkmasten in Königs Wusterhausen dargestellt.
Quelle: CIA
Heulieferung im März 1949
Anfang Juli 1949 erfuhr man, dass die auf dem Flugplatz Schönefeld stationierte Einheit... im März 1949 vom Versorgungsamt Rangsdorf (N 53/Z 82) eine Heulieferung angefordert hatte.
Quelle: CIA
Flugbewegungen im Juni 1949
1. Ein viermotoriges Flugzeug..., von Osten kommend, landete am 7. Juni 1949 gegen 17:00 Uhr auf dem Flugplatz Schönefeld (N 53/Z 93). Das Flugzeug ähnelte dem amerikanischen Skymaster und war mit Doppelrädern und Bugrad ausgestattet...
2. Das Flugzeug war am 9. Juni 1949 nicht auf dem Flugplatz.
Anmerkung: Das erwähnte Flugzeug war wahrscheinlich eine Il-18. ... das Flugzeug gehörte zur Fluggesellschaft "Aeroflot". Es ist nicht bekannt, welche Strecke dieses Flugzeug flog.
Die beiden Transportflugzeuge, die früher jeden Abend auf dem Flugplatz Schönefeld (N 53/Z 93) landeten, kamen nicht am 19. und 20. Juni 1949. * Ein viermotoriges Flugzeug des gleichen Typs, wie es am 7. Juni 1949 beobachtet wurde, landete am 21. Juni 1949. ** Die Unterkunftsgebäude am Flugplatz wurden noch verbessert.
* Anmerkung: Da die genauen Landezeiten der beiden Transportflugzeuge, die bisher jede Nacht auf dem Platz gelandet sind, nicht angegeben wurden, kann nicht festgestellt werden, zu welchen Fluggesellschaften diese Flugzeuge gehörten.
** Anmerkung: Die viermotorige Maschine, die am 21. Juni 1949 auf dem Platz landete, ist nach der Beschreibung in einem früheren Bericht eine Il-18. Die Fluggesellschaft dieses Typs ist unbekannt....
Quelle: CIA
Flugbewegungen im August 1949
16.08.1949:Ein Doppeldecker startete um 9 Uhr morgens und ein zweimotoriger Doppeldecker landete dort um 12.45 Uhr.
Die planmäßige DC-3 kam um 17:30 Uhr an. Drei weitere zweimotorige Transportflugzeuge landeten nacheinander.um 23 Uhr.
17.08.1949: Ein einmotoriges Flugzeug landete um 13:35 Uhr. Es gab kein anderes Fliegen. Ein Lastwagen... und ein PKW... wurden beobachtet.
Auf dem Platz wurden keine Flugzeuge oder Soldaten gesehen. Die Hangars waren geschlossen.
18.08.1949: Ein Doppeldecker kreiste vom späten Abend bis nach Mitternacht um den Platz. Vom Doppeldecker wurden rote und grüne Signale feuert. Bald darauf wurde der Widerhall einer schweren Kanone aus dem Osten gehört.
19.08.1949: Drei zweimotorige Flugzeuge starteten um 7:45 Uhr morgens vom Platz und flogen Richtung Osten. Die Unterseite der Flugzeuge war hellblau, die Oberseite dunkelgrün lackiert.
Die Bauarbeiten an den Hangars und Flugplatzgebäuden liefen noch.
Anmerkung: Der Bericht zeigt, dass auf dem Flugplatz SCHÖNEFELD, der nur von Verkehrs- und Transportflugzeugen genutzt wird, keine fliegende Einheit stationiert ist. Die Bauarbeiten auf dem nördlichen Teil des Flugplatzes sind offensichtlich noch nicht abgeschlossen.
22.08.1949: Zwei Flugzeuge vom Typ Dakota landeten gegen 16 Uhr. Eines dieser Flugzeuge trug die Nummer 4243. Die Bauarbeiten am Platz wurden fortgesetzt.
25.08.1949: Sieben Verkehrsflugzeuge landeten am Morgen auf dem Platz. Nach Angaben des Platz-Pförtners waren mit diesen Flugzeugen sowjetische Delegationen zu den Goethe-Festspielen in Deutschland eingetroffen. Keine Lufteinheit war auf dem Feld stationiert.
Quelle: CIA
Beobachtungen im September 1949
19.09.1949: Am südwestlichen Rand des Flugplatzes standen sieben zweimotorige Transportflugzeuge. Eine weitere Maschine des gleichen Typs mit silberner Farbe und einem hellblauen Streifen auf dem Seitenleitwerk landete um 12:15 Uhr. Die Kraftfahrzeuge ... wurden beobachtet. Die Bauarbeiten waren noch im Gange. Der Platz wurde von der "Volkspolizei" bewacht.
28.09.1949: Vier zweimotorige Transportflugzeuge, vermutlich DC-3, waren in der Nähe der beiden Hangars am südlichen Rand des Flugplatzes abgestellt. ... An der Anschlussbahn wurden Bauarbeiten durchgeführt.
Quelle: CIA
Beobachtungen im November 1949
15.11.1949: Zwei Passagierflugzeuge, vermutlich DC-3, landeten auf dem Platz.
17.11.1949: Ein Passagierflugzeug des gleichen Typs... landete auf dem Platz.
18.11.1949: Nachmittags wurden auf dem Flugplatz keine Flugzeuge, sowjetische Luftwaffensoldaten oder Militärfahrzeuge beobachtet. Der Platz wurde von Wachen und Patrouillen der deutschen Polizei der Sowjetzone bewacht.
Einige Eisenbahnkesselwagen standen nahe des Treibstofflagers am südlichen Rand des Platzes. Neben den Gebäuden am südlichen Rand stand ein Funkstation (Antennenanlage siehe Skizze 1). Nördlich des östlichen Endes der Betonpiste stand eine weitere Funkstation (siehe Skizze 2). Eine Reihe von Lampen wurde in der Verlängerung der Start- und Landebahn nach Osten gesehen. Begrenzungslichter waren... vorhanden.... Eine Anschlussbahn führte zu den Gebäuden am Nordwest-Rand. Auf den Schildern zum Platz stand Dinge wie "Flugplatz" und "Zum Intourist-Hotel" angebracht.
Ein zweimotoriges Passagierflugzeug... landete auf und startete von dem Platz zwischen dem 21. und 27.11.1949. .
Vier oder fünf der beschriebenen zweimotorigen Passagierflugzeuge parkten im Hangar am südlichen Rand. Die Flugzeuge machten oft lokale Flüge, vermutlich in Verbindung mit Instrumentenanflügen, zwischen 18.00 Uhr und Mitternacht, manchmal bei sehr trübem Wetter.
Oberst SKRIPNIK war der Kommandant des Platzes. Sowjetische Offiziere, einige von ihnen Piloten mit ihren Angehörigen, wurden in den Wohnhäusern auf dem Feld untergebracht.
Am östlichen und westlichen Platzrand befanden sich entlang der Start- und Landebahn Begrenzungslichter. Hindernisfeuer waren auf den benachbarten Gebäuden. Etwa 500 Meter westlich der Start- und Landebahn befand sich eine Peilstation, die von vier Funkmasten umgeben war, die über Antennenleitungen miteinander verbunden waren. Eine weitere Funkstation war die Flugleitstelle. Der gesamte Flugplatz war für Nachtflüge und Instrumentenlandungen nutzbar.
Man munkelte, dass die Quartiere auf dem Platz, die heute von sowjetischen Angehörigen besetzt sind, bald von Truppen der Luftwaffe genutzt werden sollten.
Anmerkung: Der Bericht bestätigt die bisherige Annahme, dass der Platz von zivilen Fluggesellschaften verwendet wird. Keine fliegende Einheit war dort stationiert. Oberst SKRIPNIK, Berichten zufolge Kommandeur des Platzes, ist möglicherweise Major SKRIPNIK, Kommandeur des 345. ATB (ehemals 67. ATB) (Avio Technical Battalion)
Alt Lönnewitz von 1946 bis 1948.

Skizze der Funkstation neben den Gebäuden auf der Südseite. - Die Höhe ist mit ca. 20 m angegeben. Das Objekt hat Hindernisfeuer. Quelle: CIA

Skizze der Funkstation nördlich des östlichen Endes der Beton-Start- und Landebahn. - Quelle: CIA
Quelle: CIA
Beobachtungen im Dezember 1949
09. Dezember 1949: Außerhalb der Hangars waren keine Flugzeuge abgestellt. Bei heftigem Regen wurden um 15:18 Uhr die Begrenzungslichter, die Pistenbefeuerung und die Lampenreihe entlang der östlichen Ausdehnung der Start- und Landebahn eingeschaltet.
Eine zweimotorige DC-3 mit einem schwarzen senkrechten Streifen auf dem Seitenleitwerk und einer schwarzen Markierung an der Nase kam von Osten her an und landete um 15:20 Uhr auf dem Platz. Nachdem sie um 15:25 Uhr zum Nordrand des Platzes geschleppt wurde, wurden die Lichter wieder ausgeschaltet.
Eisenbahnkesselwagen waren in der Nähe der Treibstofflagers am südlichen Rand des Feldes.
Zwischen den Flugplatzgebäuden herrschte intensiver Autoverkehr.
Die roten Hindernisfeuer waren am Abend an. Ein Leuchtfeuer im Anflugbereich, östlich der genannten Lampenreihe, blinkte abwechselnd einen Strich und vier Punkte.
Quelle: CIA