Chronik
CIA-Bericht vom September 1949
Der Flugplatz Garz (N 54/L 20) liegt zwischen Garz und dem "Haff" und grenzt im Norden an einen Kamm, der den Blick auf das Feld begrenzt. ... konnte nicht in die Nähe des Flugplatzes gehen, da er von Patrouillen der sowjetischen Luftstreitkräfte streng bewacht wurde.
16.08.1949: Gegen 16 Uhr ist eine Formation von vier Jagdflugzeugen bei guter Sicht nach Norden gestartet. Die Flugzeuge landeten wieder nach vierzig Minuten. Bis zum Abend gab es kein Flugbetrieb. Beschreibung der Jagdflugzeuge: Radial-Motor, einziehbares Fahrwerk, elliptische Flügel und abgerundete Flügelspitzen, Leitwerk in der gleichen Form.
18.08.1949: Um 10 Uhr startete ein Doppeldecker U-2 nach Osten. Um 11 Uhr starteten vier Jagdflugzeuge des oben genannten Typs und machten in der Umgebung des Flugplatzes über den Kumulus-Wolken Kunstflug. Ein Doppeldecker landete um 12:10. Um 19 Uhr startete ein Doppeldecker nach Westen. Es gab keinen weiteren Flugbetrieb. Gegen 11 Uhr war für 10 Minuten aus Richtung Usedom (N 54/L 00) schweres Flak-Feuer zu hören.
16. und 18.08.1949 Auf der Straße Ahlbeck - Garz wurden Fahrzeuge beobachtet, die mit sowjetischen Marine-Soldaten besetzt waren.
Anmerkungen
a. ... beobachtete am selben Tag Jagdflugzeuge, die am Flugplatz Garz übten ... die am Flugplatz stationierte Einheit ist unbekannt.
b. Es wurde berichtet, dass die betreffende Jagdfliegereinheit zu den sowjetischen Marinefliegerkräften der Baltischen Flotte gehört.
Quelle: /CIA RDP82-00457R003500540004-4/
CIA-Bericht vom Oktober 1949
Der Flugplatz Garz liegt 2 1/2 km östlich von Zirchow und 2 km südwestlich von Garz. Die nördliche Grenze, 400 Meter vom eigentlichen Platz, ist die abgebaute Eisenbahnlinie Swinemünde-Usedom-Berlin; Wälder markieren ihre südlichen Grenze. Es gibt Wachen an den Hangars und im ganzen Gebiet, und es werden häufige Kontrollen im Bereich Garz-Zirchow durchgeführt.
b. Der gepflegte Grasplatz umfasst eine Nordwest-Südost-Landebahn. 25 m breit und 2 km lang. Am Nordwestrand des Platzes sind betonierte Hangar-Vorfelder.
c. Am Beobachtungstag waren zwei Boston-Douglas-Flugzeuge vor einem geschlossenen Hangar geparkt. Flugplatzarbeiter behaupten, dass der Hangar zwölf selten genutzte Jak-Flugzeuge enthält und dass Übungseinsätze nur einmal alle 4-6 Wochen geflogen werden. Die Einheit wird von Swinemünde versorgt. Während der Nächte vom 12. und 13. August heulten oft Sirenen, aber es gab keine Flugaktivitäten.
d. Der Platz, der für alle Flugzeugtypen geeignet ist, hat eine Peil-(?) Station und Begrenzungslichter. Das Treibstofflager besteht aus mehreren vergrabenen Eisenbahntankwagen. Die Gebäude sind intakt, einige werden überholt.
Anmerkung Der einzige verfügbare Flugplatzführer gibt an, dass die Landebahn in Garz 3.000-4.500 Fuß lang ist.
Quelle: /CIA RDP82-00457R003300440012-1/
CIA-Bericht vom Oktober 1949
1. Der Flugplatz Garz (N 54/L 20), der sich zwischen dem "Haff" und einem Kamm befindet, hat eine parallel zur Küste verlaufende, etwa 2.500 Meter lange Startbahn. So weit wie gesehen werden konnten, waren auf dem Platz drei Hangars und zwei Steingebäude vorhanden.
2. Am 16. August 1949 gab es zwischen 6 und 11 Uhr intensiven Flugbetrieb, meist örtliche Flüge. Neben einem Doppeldecker und einem schnellen Jagdflugzeug waren die meisten beobachteten Flugzeuge zweisitzige Tiefdecker mit abgerundeten Flügelspitzen und Reihenmotor.
3. Während zweistündiger Beobachtung wurden zehn ausfahrende und fünf einfahrende Kraftfahrzeuge ... am Flugplatztor beobachtet ... Der Flugplatz war Einheiten der sowjetischen Luftstreitkräfte und Marine belegt.
Anmerkung Der Flugplatz Garz war vorher nicht als belegt bekannt. Frühere Berichte gaben Anlass zu der Annahme, dass der Platz den sowjetischen Marinefliegern der Ostseeflotte zugewiesen ist. Nach diesem Bericht muss davon ausgegangen werden, dass entweder eine Trainingseinheit für Jagdpiloten oder eine Bodenangriffseinheit am Flugplatz Garz stationiert ist.
Quelle: /CIA RDP82-00457R003400380008-9/